Um 4:00 Uhr begann die Übung mit der Alarmierung über Meldeempfänger. Rund 70 Einsatzkräfte der Wasserwacht Ortsgruppen Neu-Ulm, Senden, Illertissen und Weißenhorn sowie die Mimen des Jugendrotkreuzes Senden und die zur Realabsicherung anwesenden Kammeraden aus Dillingen, eilten an die beiden Waldseen in Senden. Hier mussten die Schnelleinsatzgruppen die ersten Aufgaben erledigen. Personen mussten bei Dunkelheit von Bade-Flößen gerettet, die Motorrettungsboote sicher zu Wasser gebracht und anschließend untergegangene Personen durch Taucher „gerettet“ und erstversorgt werden.
Diese Übungen wurden abwechselnd von allen Schnelleinsatzgruppen durchgeführt. Danach teilten sich die Gruppen auf, um speziellere Übungen zu absolvieren: Im Hallenbadsee bargen Taucher Übungspuppen aus einem versunkenen Auto, oder retteten einen Kajakfahrer aus einer Sohlschwelle der stark fließenden Iller.
Ein ganz anderes Szenario, bei dem alle Schnelleinsatzgruppen auch die Zusammenarbeit und Kommunikation in einem größeren Suchgebiet üben konnten, fand im Bereich der Freudenegger Baggerseen statt. Eine Familienfeier mit mehreren Personen war aus dem Ruder gelaufen und die zum Teil stark alkoholisierten oder auch verletzten „Familienmitglieder“ waren streitend in alle Richtungen verstreut. Hierbei mussten aufgeregte Personen beruhigt, Verletzte an unzugänglichen Orten versorgt und mittels Schleifkorbtrage oder Rettungsbooten aus den Gefahrenbereich gebracht, sowie eine im Illerkanal untergegangene Person geborgen, wiederbelebt und dem „Rettungsdienst“ übergeben werden. Bei dieser Übung machte den Wasserrettern das für April ungewöhnlich warme Wetter Probleme, da die Wasserretter Neoprenanzüge die Körperwärme nicht abgeben können. Auch die Feststellung wie viele Personen überhaupt vermisst werden stellte sich als schwierig dar.
Bei der Abschlussübung, wieder an der Iller, war ein Fahrzeug in den Fluss gestürzt, da es nicht ganz unterging setzte Rauchentwicklung ein. Zu dieser Übung rückten zusätzlich zu den Wasserwacht Einsatzkräften die Feuerwehr Senden und das THW Neu-Ulm zur Iller aus. Die Feuerwehr sicherte das Auto, bekämpfte die Rauchentwicklung, die Wasserretter einer SEG bargen dann den Fahrer aus dem gesicherten Fahrzeug um diesen erst zu versorgen und dem „Rettungsdienst“ zu übergeben. Parallel wurden Rettungsboote zu Wasser gelassen um weitere Fahrzeuginsassen und Helfer (alles Mimen) die selber in Schwierigkeiten gekommen waren (so sah es die Planung vor) gesucht, geborgen und versorgt werden mussten. Gegen 20:00 Uhr waren die letzten Boote dann wieder, Dank dem THW, das zuerst das verunfallte Fahrzeug und dann die Boote mit ihrem Autokran ans Ufer hoben, wieder einsatzklar auf ihren Trailern verstaut.
Nun hatten sich alle Teilnehmer ihr Abendessen im BRK Haus Senden reichlich verdient. Es gab Chili con Carne. Nach der Abschlussbesprechung dieser sehr erfolgreich verlaufenen Übung, die die Teilnehmer zwar an ihre Grenzen brachte, aber bei allen sehr gut ankam, fuhren alle Einheiten wieder an ihre Standorte zurück. Nun war aber noch nicht Feierabend. Tanks mussten befüllt und die Einsatzfähigkeit wieder hergestellt werden. Dies geht bei einem eingespielten Team aber schnell.
Vielen Dank an alle an der Übung beteiligten und vor allem an Roland Berner für die super Planung und Vorbereitung der Übung.