Pünktlich zum Beginn der Badesaison stellt die Wasserwacht Neu-Ulm ein neues Einsatzfahrzeug und einen neuen
Geräteanhänger mit Motorrettungsboot in Dienst. Die Kreiswasserwacht Neu-Ulm präsentiert ihr neues Fahrzeug zur
Unterstützung der Wasserrettungs-Einsatzleitung, den sogenannten Zugtrupp. Im Rahmen einer Feierstunde werden die
Rettungsmittel geweiht und erstmals zur Schau gestellt.
Wenn Gabriele Augart und ihre Helfer von der Wasserwacht Neu-Ulm durch den grellen Alarmton ihrer Piepser aufschrecken,
muss es schnell gehen. Jedes Jahr wird die Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung zu gut dutzend Einsätzen gerufen. Dabei
waren die Wasserretter bis vor Kurzem mit einem Kleinbus aus dem Jahr 1992 unterwegs. "Immer öfter stand unser
Einsatzfahrzeug in der Werkstatt, wir mussten mehr und mehr Geld für Reparaturen zurücklegen", blickt Gabriele Augart,
Vorsitzende der Wasserwacht Ortsgruppe Neu-Ulm, auf die letzten Jahre zurück.
Ein nicht reparabler Defekt an der Kupplung gab schließlich den Ausschlag für die Ersatzbeschaffung. Nach langer
Wartezeit wurde ein neuer Kleinbus mit speziellem Ausbau für die Wasserrettung bereitgestellt. Die Beschaffung des
Fahrzeugs wurde aus Rettungsdienstmitteln des Freistaats Bayern finanziert. Die Kosten für den Großteil der Ausrüstung und
die laufenden Ausgaben für Fahrzeuge und Boote müssen die Wasserwacht-Ortsgruppen über Spenden und Eigenmittel bestreiten.
Ebenso muss das Mannschaftsfahrzeug, mit denen weitere Helfer zur Unterstützung im Einsatz nachrücken können, selbst
finanziert werden.
Die Anforderungen an die Einsatzkräfte haben sich in den letzten Jahren immer weiter verändert. Die im Einsatz dringend
benötigten Rettungsmittel, darunter ein Schlauchboot und Tauchausrüstungen, finden nun Platz in einem ebenfalls neu
beschafften Geräteanhänger. Demnächst steht noch die Beschaffung neuer Kälteschutzanzüge und Wasserretter-Ausrüstungen an.
Diese werden speziell für den Einsatz im Hochwasser und im Fließgewässer gebraucht.
Neben dem Einsatzfahrzeug der Wasserwacht Ortsgruppe Neu-Ulm wurde ein weiteres Fahrzeug offiziell in Dienst gestellt.
"Der Zugtrupp ist eine Komponente des Hochwasserrettungszugs der Wasserwacht Schwaben und wurde in Senden stationiert.
Nach den großen Hochwassereinsätzen 1999 und 2002 wurde die Struktur der Wasserrettung im Katastrophenfall komplett neu
aufgestellt", erklärt Ralf Willer, der den Zugtrupp für die Kreiswasserwacht Neu-Ulm leitet. Gemeinsam mit Bootstrupps,
Tauchtrupps und eigener Einsatzleitung kann der Zugtrupp im ganzen Bundesgebiet bei Hochwasserkatastrophen zum Einsatz
kommen. Er unterstützt dabei die Einsatzleitung bei ihren Führungsaufgaben, wickelt den Funkverkehr ab und dokumentiert
Lage und Einsatzgeschehen. Als taktische Einheit der Kreiswasserwacht wird er mit Helfern verschiedenster Ortsgruppen
besetzt.
Zum Einsatz kommt er aber nicht nur beim Hochwasser, sondern auch bei allen anderen Einsätzen der Wasserwacht im
Landkreis Neu-Ulm. "Wir sind froh, dass wir jederzeit auf das neue Fahrzeug und die Ausrüstung zurückgreifen können",
freut sich Ralf Willer, der selbst Einsatzleiter ist. "Positiv ist auch, dass unsere Helfer durch die Einsätze im
Landkreis fit im Umgang mit der nötigen Ausrüstung bleiben." Der komplette Hochwasserrettungszug musste bisher nur zu
Übungen ausrücken, die erste Bewährungsprobe im scharfen Hochwassereinsatz steht den Helfern der Wasserwacht noch
bevor.